Axels Axiom
Biography
Der Komponist und Pianist Axel Schwintzer stammt ursprünglich aus Köln. Das Klavierspiel fing er im Alter von 10 Jahren an. Nachdem der Schwerpunkt dabei einige Jahre lang eher auf der klassischen Literatur lag, wurden für ihn recht bald Jazz und zeitgenössische Musik interessanter.
Nach einem fünfjährigen Magisterstudium in Politikwissenschaft und Englisch an der Universität Bonn, das ihm für seine musikalischen Bestrebungen nur wenig Zeit ließ, entschied sich Axel Schwintzer im Januar 2002 für einen Umzug nach Boston, um sich ganz dem Musikstudium zu widmen. Dafür erhielt er ein Stipendium am renommierten Berklee College of Music, das 1945 als erste Musikschule weltweit mit Schwerpunkt auf der zeitgenössischen Musik gegründet wurde. Im Frühjahr 2004 machte er dort seinen Abschluss mit der höchsten Auszeichnung summa cum laude.
Obwohl er sich nie bewusst für das Auswandern entschieden hat, ist Axel Schwintzer seitdem in den Vereinigten Staaten geblieben. Nach weiteren zwei Jahren in Boston, in denen er unter Anderem als Begleiter für Vokalisten am Berklee College, als Sideman in Blues- und Hochzeitsbands, sowie als Privatlehrer für Klavier und Deutsch arbeitete, bereitete er sich auf einen Umzug nach New York vor, wo er seit 2007 lebt. Nach dem Umzug machte Axel Schwintzer vor allem das Komponieren zur Priorität, und das Ergebnis dieser Phase wurde sein 2010 veröffentlichtes Debutalbum “uncommon sense”. Darauf präsentiert er zehn Eigenkompositionen, die Einflüsse von verschiedenen Genres aufweisen. “Vielseitigkeit ist ein fruchtbarer Boden für Axel Schwintzer”, kommentierte das Web-Magazin Something Else Reviews – eine von etlichen begeisterten Rezensionen.
Das einschlägige Webportal All About Jazz bezeichnete die Platte als “profunden musikalischen Beitrag, der schwer zu ignorieren ist”; das Jazz Inside Magazine meinte, das Album sei “komplex genug, um den anspruchsvollen Jazz-Liebhaber anzusprechen, gleichzeitig jedoch für jedes Ohr zugänglich.” “uncommon sense” war 12 aufeinander folgende Wochen in den amerikanischen CMJ Jazz-Charts, und stieg im November 2012 bis auf Nummer 2 der Rangliste. Zwei Titel der Platte waren zudem im Jahr 2012 unter den Gewinnern der International Songwriting Competition (ISC), in den Kategorien Instrumental und Jazz.
Für die Interpretation seiner nicht immer ganz leichten Kompositionen stellte Axel Schwintzer eine Band aus erfahrenen und virtuosen New Yorker Kollegen zusammen und nannte sie Axel’s Axiom. Diese Formation ist – mit zwei Auswechslungen – auch auf dem neuen Album “anecdotal evidence” zu hören. Mit Marko Djordjevic am Schlagzeug und Evan Gregor am E- und Kontrabass hat die Band zwei vielseitige Profis als Rhythmusgruppe, die jedem Stil den nötigen Swing und Groove verleihen können. Der Tenor- und Alt-Saxophonist Aaron Henry und der Gitarrist Aki Ishiguro leisten, zusammen mit Axel Schwintzer am Klavier, ihren Beitrag zur melodischen und harmonischen Konsistenz der Formation.
Seinem erklärten kompositorischen Ziel bleibt der Kölner auch auf dem neuen Album treu: Dem Vermischen von verschiedenen stilistischen Einflüssen, z.B. Jazz mit Pop, Funk, brasilianischer oder Weltmusik, sowie diesmal auch Reggae. “Das Resultat muss aber immer natürlich klingen. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Mixtur forciert wirkt, dann kann ich nicht weiter machen”, betont Schwintzer. So nimmt das Fertigstellen neuer Kompositionen für ihn auch oft einige Zeit in Anspruch: “Bei manchen Stücken liegen zwischen der ersten Idee und dem fertigen Arrangement zwei Jahre”.
Zu Axel Schwintzers Lehrern am Berklee College und danach zählen unter Anderen der legendäre Jazz-Guru Charlie Banacos, Richie Beirach, Laszlo Gardony, Ed Tomassi, Hal Crook, Frank Carlberg, Alain Mallet, Bruce Katz, sowie eines seiner wichtigsten musikalischen Vorbilder, Russell Ferrante, Gründungsmitglied, Pianist und Komponist in der Band Yellowjackets. Unter den zahlreichen Clubs und Auftrittsorten, an denen Axel Schwintzer in den vergangenen Jahren gespielt hat, finden sich zum Beispiel der Iridium Jazz Club in New York, das John F. Kennedy Center for the Performing Arts und die deutsche Botschaft in Washington DC, das Goethe-Institut in Boston, oder das Union Blues in Worcester (Massachusetts).